An der Entwicklung komplexer Produkte ist eine Vielzahl von Disziplinen beteiligt: Mechanik, Elektronik, Software usw. Die Koordinierung dieser Fachkenntnisse und die Verwaltung der Produktanforderungen sind eine große Herausforderung. Hier kommt das Systems Engineering (SE) ins Spiel. 

In einigen Branchen noch wenig bekannt, ist Systems Engineering dennoch allgegenwärtig. Ganz gleich, ob Sie Softwareentwickler, Hardwarearchitekt oder Projektmanager sind, Sie wenden bereits Systems-Engineering-Prinzipien an, ohne sich dessen unbedingt bewusst zu sein. 

Aber was ist dann Systems Engineering und warum ist es so wichtig? 

Die Grundlagen der Systemtechnik 

Systems Engineering, wie es in der ISO 15288 definiert ist, ist ein interdisziplinärer Ansatz, der darauf abzielt, die erfolgreiche Entwicklung eines komplexen Systems während seines gesamten Lebenszyklus sicherzustellen. 

Sie beruht auf drei wesentlichen Säulen: 

Verstehen und Strukturieren des Bedarfs 

Das Systems Engineering beginnt mit einer eingehenden Bedarfsanalyse. Ziel ist es, ein klares Verständnis der Erwartungen, Einschränkungen und Probleme im Zusammenhang mit dem Systemprojekt sicherzustellen. 

Stellen Sie sich vor, Sie entwerfen ein Auto. Sie beginnen nicht mit dem wahllosen Kauf, der Herstellung und dem Zusammenbau von Teilen, sondern legen fest, was Sie in Bezug auf Leistung und Anforderungen erwarten: Reichweite, Sicherheit, Kosten, Fristen... 

Spezifikation, Architektur und Modellierung des Systems 

Sobald der Bedarf geklärt ist, muss er spezifiziert und eine robuste und kohärente Architektur entworfen werden. Dazu muss das System in Teilsysteme, deren Interaktion und deren schrittweise Integration aufgeteilt werden. 

Es ist wie beim Hausbau: Bevor die Ziegelsteine gelegt werden, erstellt ein Architekt die Pläne und stellt sicher, dass das Gebäude tragfähig ist. 

Sicherstellung der Kontinuität des Lebenszyklus 

Die Systemtechnik hört nicht in der Entwurfsphase auf. Es umfasst Integration, Validierung, Produktion und sogar Betriebsunterstützung. 

Ein guter Systemingenieur denkt auch an die Wartung: Ein heute gut konzipiertes Produkt muss auch morgen noch skalierbar und reparierbar sein. 

Warum sollten Sie Systems Engineering anwenden? 

Systems Engineering bietet erhebliche Vorteile für das Management komplexer Projekte: 

  • Verbesserte Zusammenarbeit und Kommunikation: Eine gemeinsame Sprache zwischen allen Teams erleichtert die Zusammenarbeit und vermeidet Missverständnisse. 
  • Risikominderung: Die frühzeitige Erkennung von Problemen vermeidet kostspielige Korrekturen am Ende der Entwicklung. 
  • Optimierung von Kosten und Zeit: Eine gute Projektstrukturierung begrenzt Fehler und verkürzt die Markteinführungszeit. 
  • Bessere Produktqualität: Die Anforderungen werden besser verwaltet, was zu einem zuverlässigeren Endprodukt führt. 

Systemtechnik: Eine Fertigkeit für jedermann 

Systems Engineering ist keineswegs nur für "Systemingenieure" reserviert, sondern betrifft alle Ingenieure, die an komplexen Systemen arbeiten. 

Ein Softwareentwickler? Sie wenden Systems Engineering bereits an, wenn sie ihren Code strukturieren und Schnittstellen definieren. 

Ein Hardware-Entwickler? Sie folgen den SE-Prinzipien, wenn sie die Kompatibilität ihrer Schaltungen mit dem Gesamtsystem sicherstellen. 

Ein Projektleiter? Er setzt SE-Methoden ein, um die verschiedenen Disziplinen eines Programms zu koordinieren. 

Kurz gesagt, Systems Engineering ist kein isoliertes Fachgebiet, sondern eine Denkweise! 

Systems Engineering ist eine Schlüsseldisziplin für die Entwicklung komplexer Produkte. Sie hilft, die Arbeit von Teams besser zu strukturieren, die Qualität zu verbessern und die Kosten und Fristen zu senken. 

In einer Welt, in der die Systeme immer stärker miteinander vernetzt sind, ist dieser Ansatz unerlässlich.

Und was wäre, wenn Sie bereits Systems Engineering betreiben würden, ohne es zu wissen? 

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Was ist Systems Engineering und warum ist es so wichtig? 

Systems Engineering ist ein interdisziplinärer Ansatz, der für die Entwicklung komplexer Produkte unerlässlich ist. Es umfasst das Verstehen und Strukturieren von Bedürfnissen, das Spezifizieren und Modellieren von Systemen und das Sicherstellen der Kontinuität des Lebenszyklus. Systems Engineering verbessert die Zusammenarbeit, reduziert Risiken, optimiert Kosten und Zeit und erhöht die Produktqualität. Von dieser Denkweise profitieren alle Ingenieure, vom Softwareentwickler bis zum Projektmanager.

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